Nicht gerade ein bescheidener Anspruch, den Infinityda erhebt. Ob das größte
und teuerste Modell der erfolgreichen Kappa-Serie die hochgesteckten Erwartungen
auch wirklich erfüllen kann, klärt unser ausführlicher Testbericht
I Systemen eine ganze Reihe von
I Vorteilen auf. „Die Emits er-
möglichen dank ihrer geringen
Masse eine deutlich verbesserte
Impulswiedergabe, sie klingen
transparenter und neigen auch
weniger
zu
Verfärbungen.“
Wie schon bei der Kappa 8
verarbeiten
zwei
Emits
den
Frequenzbereich von etwa 5000
las KXXX) Hertz, je einer auf der
I f ront- und Rückseite. Ein wei-
I
teres. SEMIT getauftes System
i mit einer etwas kleineren Mem-
hranfläche darf bei der großen
Schwester schließlich noch in
I den höchsten Tönen oberhalb
IIHKX)
Hertz schwelgen.
Kommen wir zum Mittelton-
sr&teo
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bereich. Auch hier begegnen
uns zwei gute Bekannte aus der
Kappa 8. der Polydome und der
Polygraph. Mit 7.5 beziehungs-
weise
13 Zentimeter Durch-
messer zählen beide zu den
größten
Kalottensystemen
überhaupt. Als Membranwerk-
stoff wählte Nudell jeweils den
milchigen Kunststoff Polypro-
pylen, der drei, eigentlich ge-
gensätzliche Eigenschaften in
sich vereinigen soll: Geringes
Gewicht, hohe Eigendämpfung
und Steifheit. Der Polydome
arbeitet bis zirka 8(X) Hertz und
strahlt einen Teil seiner Schall-
energie durch eine kreisförmi-
ge Öffnung nach hinten ab.
Dies soll zusammen mit dem
ebenfalls
an
der
Rückseite
montierten EMIT für eine aus-
geprägte räumliche Wiederga-
be sorgen.
Schon zu Ruhm und Ehren
gekommen ist trotz seiner jun-
gen Jahre der Polygraph. Der
Clou an diesem Chassis ist ein
mittels
Laserstrahl
mit
der
Membran verschweißter Hilfs-
rahmen aus Karbonfiber. Des-
sen Aufgabe ist es, die Mem-
bran gleich einem Korsett auch
bei
höchsten
Schalldruckpe-
geln formstabil zu halten und zu
exakt kolbenförmigen Hüben
zu zwingen. Erst nach endlosen
Computersimulationen war die
optimale
Formgebung
von
Membran und Gitterkonstruk-
tion
gefunden.
Richtig
ver-
ständlich wird dieser Aufwand
freilich erst, wenn
man sich
vergegenwärtigt, daß sich im
Arbeitsbereich des Polygraph
zwischen 80 und 800 Hertz rund
die Hälfte des musikalischen
Geschehens
abspielt!
Nicht
umsonst heißt dieses Chassis im
lnfinity-Jargon
„Mid-Bass-
Coupler".
Von lästiger Mitteltonarbeit
befreit, haben die beiden par-
allel arbeitenden 30-Zentime-
ter-Tieftöner dann
eigentlich
nur noch die Aufgaben eines
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30 JAHRE STEREO
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